Als Ende Mai/Anfang Juni tagelanger Dauerregen den Süden und den Osten der Republik heimsuchte, ahnte noch niemand, daß sich daraus ein Hochwasser entwickeln würde. Dieses Hochwasser dauert noch immer an und steht dem Jahrhunderthochwasser 2002 in nichts nach.
Nachdem in weiten Teilen Sachsen schon mit Aufräumarbeiten begonnen worden ist, kämpfen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen noch immer mit den Fluten. Aufgrund des weiterhin hohen Helferbedarfs - durch neue Aufgaben und Ablösen schon im Einsatz befindlicher Kräfte - entsendet nun auch der Ortsverband Schwalmstadt Helfer zur Hochwasserabwehr.
10.6.2013
Nachdem am Samstag den 8.6.2013 der Ortsverband nach Aufforderung der Geschäftsstelle Homberg/Efze die Verfügbarkeiten seiner Helfer erfasst und weiter gemeldet hat, kam heute der Einsatzauftrag für den Ortsverband: "Beleuchtungseinsatz in Lauenburg/Elbe (Schleswig/Holstein)".
Gegen 20 Uhr verlegten drei Helfer des Ortsverbandes in den Ortsverband Fritzlar um die dortige Fachgruppe Beleuchtung personell zu verstärken. Zusammen mit vier Helfern des Ortsverbandes Fritzlar ging es mit Mannschaftslastwagen und Beleuchtungsanhänger nach Kassel. Dort wurde, wie beim THW dank des modularen Systems üblich, die Fachgruppe Beleuchtung zusammen mit dem Technischen Zug des Ortsverbandes Hofgeismar und einer weiteren Fachgruppe Beleuchtung aus dem Saarland dem Zugtrupps aus Eschwege angegliedert. Diese Einheit befindet sich nun auf dem Marsch nach Lauenburg.
11.6.2013
Am frühen Morgen kurz vor 5 Uhr sind unsere Helfer in Lauenburg angekommen. Dort haben sie erst einmal Ihr Lager im örtlichen Bereitstellungsraum bezogen und befinden sich nun in Ruhe bis voraussichtlich 18 Uhr. Gegen Abend wird der erste Beleuchtungsauftrag erwartet.
Nach zirka 12 stündiger Ruhephase sind unsere Helfer nun auch im Einsatzgeschehen angekommen: Ihr erster Auftrag galt dem Ausleuchten eines Sandsackfüllplatzes. Hier sorgten die Helfer gewohnt professionell mit der mitgeführten Beleuchtungsausstattung für ausreichend Licht. Nun kann auch Nachts weiter am wichtigsten Baustein der Hochwasserabwehr weiter gearbeitet werden: den Sandsäcken.
Da der Betrieb der Beleuchtungsausstattung nicht so viele Helfer, wie der effektive Aufbau, erfordert, werden unsere Kameraden voraussichtlich die Nacht über bei der Sandsacklogisitk unterstützen.
12.6.2013
Nach einer Nachtschicht mit vielen, vielen Sandsäcken hieß es für unsere Helfer mit aufgehender Sonne wieder in den Bereitstellungsraum zurück zu kehren. Wie im normalen Berufsleben heißt es nach maximal 12 Stunden sich wieder auszuruhen. Dies taten unsere Helfer auf der Standardschlafgelegenheit für jeden Großeinsatz: Dem Feldbett. Diese wurden nach der ersten Ankunft in Lauenburg freundlicherweise von einer DRK Betreuungseinheit zur Verfügung gestellt.
Das nicht jeder Tag im Katastropheneinsatz einen Auftrag oder Höhepunkt bringt, zeigte sich heute. Bis kurz vor Mitternacht standen noch keine neuen Beleuchtungsaufgaben an., so daß unsere Helfer weiter als Reserve für plötzliche Lageänderungen zur Verfügung stehen.
13.6.2013
Ein weiterer Tag in Lauenburg, ein weiterer Tag Hochwassereinsatz für unsere Helfer. Die durchweichten Dämme entlang der Elbe, speziell im Bereich Lauenburg, halten. Der Scheitelpunkt des Hochwassers erreichte heute im Laufe des Tages Lauenburg.
Unverhoffter Besuch stellte sich am Nachmittag im Bereitstellungsraum ein: Elton! Er half bei der Zubereitung der Verpflegung für die Einsatzkräfte und sorgte für ausgelassene Stimmung bei den Helfern vor Ort. Ohne großen Medientroß packte Elton an – seine Eltern wohnen in der Nähe von Lauenburg. Auch dem Zugtrupp Eschwege wird dieser Tag wohl noch ein Weilchen in Erinnerung bleiben. Elton informierte sich am MTW über die Arbeit eines THW Zugtrupps und den Einsatz. Auch hier sorgte sein Humor für Auflockerung.
Fazit: Bundeskanzlerin verpasst, Elton nicht.
15.6.2013
Nachdem sich die Hochwasserlage bei Lauenburg weiter entspannt hatte, ist auch der "Beleuchtungszug" mit unseren drei Helfern heute Nacht wieder wohlbehalten in Hessen angekommen.
Wie auch schon zu Einsatzbeginn war das erste Ziel der Einheit derBereitstellungsraum Bad Hersfeld. Hier wurden erste Maßnamen der Einsatznachbereitung an Mensch und Material durch geführt. So zum Beispiel das Überprüfen der Technik, Einsatznachbesprechung, Verpflegung mit Betriebsstoffen usw.
Nachdem dies alles abgeschlossen war löste sich die Beleuchtungseinheit aus den drei Fachgruppen und dem Zugtrupp Eschwege auf und die einzelnen Gruppen steuerten Ihre jeweiligen Heimatortsverbände an.